Nach inoffiziellen Schätzungen zu Folge, sind allein in Deutschland jeder 10. Bundesbürger, die sich im Internet aufhalten, süchtig. Da ich auch aus eigenen Erfahrungen berichten kann, eröffne ich dieses Thema. Ich bin mir bewußt, dass ich keine Menschen "heilen" oder ähnliches kann. Aber ich möchte aufzuklären helfen und Mitmenschen vielleicht da und dort helfen, sie moralisch unterstützen.
Gerade jetzt, während des Erstellens, kam wieder im TV, dass immer mehr junge Menschen internetsüchtig werden. Und das in einem hohen Maße.
Viele Menschen, die tagtäglich ihren PC einschalten, sind sich aber dessen nicht bewußt.
Ein einfacher Test bei sich selbst kann schon zu überraschenden Ergebnissen führen:
- Können Sie, wenn Sie den PC nicht beruflich nutzen, ohne ihn 1 Tag auskommen?
- Wie oft schalten Sie am Tag/Woche den PC zuhause ein?
- Wieviel von der Zeit verbringen Sie dabei im Internet?
- Halten Sie sich regelmäßig in Foren auf?
- Sind Sie ehrlich beim Schreiben von E-Mails, oder in einem Chat?
- Chatten Sie regelmäßig und wie lange
- Wenn ja, setzen Sie sich Grenzen, indem was Sie tun oder schreiben?
- Werden Sie unruhig, ausfallend oder fühlen Sie sich unwohl, wenn sie nicht zum PC dürfen?
- Spielen Sie auch Glücksspiele um Geld – oft, hohe Summen etc
Wenn sie sich hier in einigen Punkten betroffen fühlen, sollten sie darüber nachdenken, ob dieser Zustand so bleiben soll.
Gleich vorneweg: Wer tatsächlich echt süchtig ist, wird es zu 99% nicht schaffen, ohne fremde Hilfe wegzukommen. Ich habe ein Leben mit 25-jähriger Erfahrung damit gemacht – und: 3 Therapien gebraucht, um es zu schaffen.
Und man muss sich bewußt werden, dass man ein Leben lang damit in irgendeiner Weise damit beschäftigt bleibt. Was heißen soll, man könnte sich von dieser Sucht nicht diszantieren können, sprich damit leben können. Leben ohne darin zu verzweifeln, im Gegenteil, sich klar zu machen, dass man was großes geschaffen hat, die Sucht in den Hintergrund zu bringen.
Zuerst möchte ich die Frage aufwerfen, warum so viele Menschen süchtig, abhängig werden? Ist es eine Erscheinungsform der heutigen Gesellschaft?
Fest steht, dass Personen, die sozial gut eingebetet in Ihrer Umwelt sind, sprich viele Freunde, Bekannte und eine funktionierendes Familienleben haben, eher "immun" sind gegen eine Suchtgefahr. Menschen, alleinestehend, mangelndes Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen ziehen sich gerne zurück. Sie gehen "anonym" in Spielhallen, sitzen "anonym" vor dem PC und chatten und fühlen sich anfangs darin gut aufgehoben. Wer weiß schon, von den "Anderen", wer ich wirklich bin, den "Anderen" geht es genauso. Also kann man ruhig mehr von sich geben, als man ist. Wer kontrolliert das schon. Die Spiel- und Internetwelt ist weit und groß.
Und der/die Gegenüber, irgendwo im Internet? Hat diese Person die gleiche Einstellung und Erwartungshaltung? Also ist es meistens ein "Spiel", wie weit kann man gehen, ohne bei seinen Übertreibungen, Selbstverherrlichung ertappt zu werden? Viele gehen im Chatt weiter, es kommt das Intime hinzu, auch Paare, die sich vor der Cam ungeniert amüsieren. Es hat das, was dem "Spiel" den "Kick" verleiht. Und genau dieser Kick ist es, was den Menschen süchtig macht. Wie bei fast allen Suchtarten braucht diese Manie eine Steigerung, sonst wird es langweilig. Und sic h einmal vor der Cam oder auch nur im Chatt sich ausgelassen zu haben, nimmt die Hemmschwelle und bringt das Verlangen hervor, es wieder zu tun.
Der Reigen kann beginnen! Spielsucht und/oder Internetsucht haben eines gemeinsam. Das Verantwortungsbewußtsein, die Ehrlichkeit, das Vertrauen lösen sich in Luft auf. Je mehr der Drang da ist, sich dem "Spiel" sich hinzugeben, um so drastischer schwinden diese Eigenschaften. Das führt bald zu Problemen in der Familie, am Arbeitsplatz und in seiner sozialen Umgebung. Nur der "Spieler" bemerkt es anfänglich kaum wie er sich verändert. Seine Umwelt bemerkt es aber sehr wohl. Und wenn eine Person daraufhin angesprochen wird, wird es bestritten, verleugnet, verniedlicht oder belächelt, manche reagieren auch zornig darauf.
Fortsetzung folgt…
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